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Digitale Stadt

Die digitale Stadt gestalten 

Forschungsprojekt mit Praxisteil „Angermünde – Smart Trampen“

Die Stadt Angermünde ist eine von vier Kommunen, die sich an dem Forschungsprojekt „Die digitale Stadt gestalten“ beteiligen. Dabei handelt es sich um ein Projekt innerhalb des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) und wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) betreut.

Hintergrund dieses Projektes ist die Smart City Charta der Bundesregierung, die für Bund, Länder und Kommunen als eine Orientierung für den Umgang mit der digitalen Transformation der Städte dienen soll. Nun soll innerhalb des Projektes „Die digitale Stadt gestalten“ eine Hilfestellung für Kommunen anhand der Leitlinien und Handlungsempfehlungen der Smart City Charta erarbeitet werden. Ziel ist die Entwicklung einer praxisnahen Handreichung, die Kommunen dabei unterstützen, ihre spezifischen Entwicklungs- und Digitalisierungsbedarfe zu erkennen, passende Projekte zu entwickeln sowie deren Chancen und Risiken einzuschätzen.

Folgende Hauptforschungsfragen werden im Projektverlauf untersucht:

  • Wie können die Leitlinien und Empfehlungen der Smart City Charta auf kommunaler Ebene umgesetzt werden?
  • Wie können Stadtentwicklungsziele durch Digitalisierung sinnvoll unterstützt und ergänzt werden?
  • Wie können digitale Strategien und Projekte in den Kommunen entwickelt, priorisiert und auf den Weg gebracht werden?
  • Wie können Wirkungen und Risiken der Digitalisierung für die Stadtentwicklung erfasst und abgeschätzt werden?
  • Wie kann die Digitalisierung strategisch in die integrierte Stadtentwicklungsplanung aufgenommen werden?
  • Ergeben sich Hemmnisse, die der Bund (und die Länder) beseitigen können? Welche sind das?

Hintergrund und Ziele

Die digitale Transformation bietet Städten, Kreisen und Gemeinden Chancen auf dem Weg der nachhaltigen Stadtentwicklung und Möglichkeiten zur Lösung zentraler Herausforderungen. Die Smart City Charta der Bundesregierung unterstützt Städte, Kreise und Gemeinden in Deutschland dabei, die Chancen und Risiken einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung zu erkennen und Fehlentwicklungen zu vermeiden.

Vor diesem Hintergrund unterstützt das Projekt „Die digitale Stadt gestalten“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) die Übersetzung der Leitlinien und Empfehlungen der Smart City Charta in eine anwendungsorientierte Handreichung für Kommunen. Dadurch sollen Kommunen Unterstützung erhalten, eine individuelle, tiefergreifende Smart City-Strategie zu erarbeiten. Um diese Handreichung auf die vielfältigen Bedürfnisse unterschiedlicher Gemeinden abstimmen zu können, werden im Rahmen des Projekts vier Kommunen bei der Entwicklung von Grundlagen für eine Smart City-Strategie unterstützt und begleitet.

Als eine der vier Kommunen hat sich Angermünde auf den Weg gemacht, Ansätze zur Entwicklung einer Smart City-Strategie zu erproben und Grundlagen für deren lokale Implementierung zu legen. Kriterien für die Auswahl waren Kommunen mit vorliegenden Stadtentwicklungskonzepten (STEP, INSEK, ISEK etc.), außerdem wurden die Einwohnerzahl sowie der Einbezug wachsender sowie schrumpfender Kommunen berücksichtigt.

Das Projekt besteht aus dem Anstoßen und Erproben des Smart City Prozesses (Baustein 1) und „Smart Trampen“ (Baustein 2), welches den Smart City Prozess ergänzt und bereits den praktischen Nutzen der Smart City Strategiearbeit aufzeigen soll. Ferner gehört die Forschungsfeldkooperation zur Projektarbeit, um zur Beantwortung der projektübergreifenden Forschungsfragen beizutragen. Angermünde wird dabei durch das vom BBSR beauftragte Forschungsteam der TU Dresden, des Instituts Arbeit und Technik (IAT) und der Urban Catalyst GmbH (UC) begleitet.

Die Erarbeitung erfolgt im Rahmen von sechs aufeinander folgenden Planungswerkstätten. Die Ergebnisse und Praxiserfahrungen aus den Planungswerkstätten fließen in die Handreichung für Kommunen ein, welche durch das BBSR als Projektergebnis veröffentlicht werden soll.

Baustein 2: Projekt „Smart Trampen“

Das Projekt „Angermünde Smart Trampen“ zielt auf die Erprobung digitaler und analoger Instrumente der Stadtentwicklung und auf die Etablierung eines alternativen niedrigschwelligen Verkehrsangebotes, um zeitliche und räumliche Defizite des öffentlichen Nahverkehrs ausgleichen zu können. Hierzu sollen in den verschiedenen Ortsteilen so genannte „Mitfahrbänke“ entstehen, die entweder analog oder mit der App „Smart Trampen“ genutzt werden können. Die Idee dazu leitet sich aus dem im Dezember 2019 beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept „Angermünde 2040 – Die Gesamtstadt im Blick“ ab. Hierdurch soll, der Smart City Charta des Bundes folgend, Digitalisierung in die Stadtentwicklung integriert werden und nachhaltigen Zielen dienen.

Das Vorhaben umfasst folgende Bausteine:

  • Bestandsanalyse (Welche Ortsteile kommen in Betracht für ein Pilotprojekt?)
  • Einbindung der Bevölkerung (Gemeinsame Priorisierung eines Pilotprojektes)
  • Einbindung von städtischen Partnern (Nutzung vorhandener Infrastrukturen)
  • Vorbereitung des Projektes (Auswahl geeigneter Orte und Entwicklung der App)
  • Umsetzung des Projektes (Fertigstellung der App, Aufstellung der Mitfahrbänke und Anwendung)

Die Laufzeit des Projektes ist vom 21.01.2021 bis zum 30.11.2021. Die Stadt Angermünde erhält 49.960,00 Euro Förderung für die Pilothafte Implementierung des Projektes „Smart Trampen“. Diese Mittel werden vor allem für die Entwicklung der App eingesetzt. Eigenmittel von Seiten der Stadt sind nicht vorgesehen. Sie bringt sich mit personellen und materiellen Ressourcen ein. Innerhalb der Stadtverwaltung ist das Projekt im Bereich Bürgermeister und Bauen & Planen angesiedelt.

Mögliche Folgeprojekte und Effekte

Die Stadt Angermünde prüft mit der Ausschreibung und Entwicklung der App zum Smart Trampen auch die zukünftige Nutzung einer Stadt-App. Für das Land Brandenburg gibt es die Smart Village App, die zusammen mit Kommunen und einem kommunalen Entwickler als Open-Source-App für Gemeinden und Landkreise entwickle wurde. Hier steht die Verwaltung in einem engen Austausch mit der Stadt Bad Belzig, die die Entwicklung der Smart Village App maßgeblich geleitet hat. Seit dem letzten Jahr gibt es vom Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg eine Förderrichtlinie zur Nachnutzung der Smart-Village App, die die Kosten für die Einrichtung für die jeweilige Stadt und die Vermarktung übernimmt. Es wurde bereits Kontakt zum Innenministerium diesbezüglich aufgenommen. Eine Verbindung der beiden Apps wäre denkbar und könnte sich positiv auf die Nutzerzahlen auswirken, denn vor allem für die Mitfahrbänke ist eine kritische Masse an tatsächlichen Nutzern maßgeblich für die Verstetigung dieses Angebotes.

Ansprechpartner der Stadt Angermünde

Christin Neujahr
Telefon: 03331 260067 
E-Mail: ch.neujahr@angermuende.de


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